ICE auf den Namen "Nationalpark Bayerischer Wald" getauft

Zwiesel/Plattling. Nicht mit Pauken und Trompeten, dafür mit Gitarre und Gesang hat sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster zusammen mit Vertretern aus der Region auf den Weg nach Plattling gemacht. Grund war ein nicht alltäglicher Termin: Erstmals hat die Deutsche Bahn einen ICE auf den Namen eines Nationalparks getauft – und zwar auf „Nationalpark Bayerischer Wald“. Damit steht ein Nationalpark der vom Naturschutzbund Deutschland, vom Ökologischen Verkehrsclub Deutschland und von der Deutschen Bahn getragenen Kooperation „Fahrtziel Natur“ als Namensgeber für einen ICE Pate.

Bereits die Fahrt nach Plattling stand im Zeichen der Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit. Am Bahnhof in Zwiesel traf sich Ursula Schuster mit Bürgermeistern aus beiden Landkreisen, mit Vertretern der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, von Behörden und mit Partnern. Gemeinsam ging es in einem Sonderwagon der Waldbahn Richtung Plattling, für die passende musikalische Umrahmung sorgten die Musiker Florian Hannig und Andreas Haydn.

"Natur und sanfter Tourismus passen zusammen"

In Plattling wartete auf Gleis 1 bereits der neue ICE, der künftig den Namen „Nationalpark Bayerischer Wald“ trägt. „Dieser ICE wird in ganz Deutschland ein großartiger Botschafter für den Nationalpark Bayerischer Wald sein“, sagte Thorsten Glauber, Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Zugtaufe rücke den Nationalpark Bayerischer Wald als nachhaltiges Urlaubsziel noch ein Stück weiter in den Fokus. „Deutschlands ältester Nationalpark und zugleich größter Waldnationalpark trägt gemeinsam mit der Bahn die Nationalparkidee durch die Republik. Der neue ICE zeigt: Natur und sanfter Tourismus passen zusammen.“

Nationalparkleiterin Ursula Schuster bedankte sich nicht nur persönlich, sondern im Namen von allen Beteiligten für die Ehre, die dem Nationalpark und dem Naturpark Bayerischer Wald mit der Taufe des Zuges zu Teil wird. „Die umweltfreundliche Anreise mit Bahn und ÖPNV in unser Schutzgebiet ist uns eine Herzensangelegenheit“, so Ursula Schuster. „Wir sehen die Zugtaufe als Auszeichnung für unser Engagement in der Kooperation Fahrtziel Natur und für nachhaltigen Tourismus gemeinsam mit unseren Partnern in der Nationalparkregion.“

"Botschafter für eine der schönsten Regionen Deutschlands"

Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, erklärte, dass der Zug auch verdeutlichen werde, dass eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln klimaschonend in den Bayerischen Wald möglich ist. „Mit der kürzlichen Entscheidung für den dauerhafte Waldbahn-Betrieb auf der Strecke Gotteszell – Viechtach hat der Freistaat zudem ein weiteres verkehrliches i- Tüpferl draufgesetzt.“

„Der ICE 4 ist das Rückgrat unserer Fernverkehrsflotte – modern, kundenfreundlich und ökologisch“, sagte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB im Freistaat Bayern. Er freue sich, dass einer davon nun den Namen „Nationalpark Bayerischer Wald“ trägt. „Als umweltfreundlicher Botschafter für eine der schönsten Regionen Deutschlands wird der Zug bundesweit unterwegs sein und für eine nachhaltige Anreise mit der Bahn werben.“

Getauft mit Wasser aus der Großen Ohe und dem Kleinen Regen

Im Anschluss an die Reden ging es an die ökumenische Segnung des Zuges durch Pfarrer Markus Krell und Pfarrer Manfred Greinke, die dem ICE darüber hinaus allseits gute Fahrt wünschten. Die eigentliche Taufe übernahmen die Taufpaten Ursula Schuster, Thorsten Glauber, Christian Bernreiter und Klaus-Dieter Josel. Mit Wasser, das Ranger aus der Großen Ohe und dem Kleinen Regen geschöpft hatten, tauften sie den ICE auf den Namen „Nationalpark Bayerischer Wald“.

Große Freude über die ICE-Taufe herrschte auch bei den Vertretern der Region, allen voran bei den Landräten aus Freyung-Grafenau und Regen, Sebastian Gruber und Ronny Raith. Als Vertreter der Bürgermeister der Nationalparkgemeinden erklärte Alfons Schinabeck, dass die Taufe des ICEs perfekt zum Nationalpark Bayerischer Wald passe. „Wir denken heute schon an unsere Zukunft, wie wir die Natur bewahren und beschützen können. Der ICE ist ein deutschlandweiter Werbeträger für die ganze Region.“ Dem konnte auch Robert Kürzinger, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, zustimmen. „Es ist eine wunderbare Geschichte, wenn in ganz Deutschland dieser neue ICE mit dem Namen Nationalpark Bayerischer Wald herumfährt. Eine bessere Werbung kann man sich nicht vorstellen.“

Seit 2002 an der Kooperation "Fahrtziel Natur beteiligt"

Der Nationalpark Bayerischer Wald engagiert sich gemeinsam mit dem Naturpark Bayerischer Wald seit 2002 in der Kooperation und hat in dieser Zeit besonders attraktive Angebote für Gäste entwickelt, die die Region mit Bus und Bahn entdecken möchten. Botschafter für die Taufe ist die Kooperation Fahrtziel Natur. Gemeinsam mit 24 Fahrtziel Natur-Gebieten setzen sie sich für die Verbindung von nachhaltigem Tourismus und umweltfreundlicher Mobilität ein. Im März 2023 wurde die Kooperation Fahrtziel Natur mit dem Ehrenpreis des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages ausgezeichnet, und zwar in Form einer gravierten Glaskugel. Diese wurde bei der Zugtaufe von der Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl an Kathrin Bürglen, die Leiterin von Fahrtziel Natur, übergeben. Als Anerkennung des Engagements der Fahrtziel Natur-Gebiete tauft die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren auf den Namen eines jeden Fahrtziel Natur-Gebietes einen modernen ICE.

Video der ICE-Taufe:

Das Video zur Taufe des ICEs gibt es auf dem YouTube-Kanal des Nationalparks Bayerischer Wald.