Nationalpark Bayerischer Wald wird Deutschlands größter Waldnationalpark

Landtag stimmt Erweiterung zu - Umweltminister Glauber: "Großartiger Tag für Naturschutz in Bayern"

Eintrag Nr. 20/2022
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Der Bayerische Landtag hat der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald nahe der Gemeinde Mauth zugestimmt. Die Flächen im Erweiterungsgebiet sind naturschutzfachlich sehr wertvoll. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Der Bayerische Landtag hat der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald nahe der Gemeinde Mauth zugestimmt. Die Flächen im Erweiterungsgebiet sind naturschutzfachlich sehr wertvoll. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

München/Grafenau. Der Bayerische Landtag hat heute der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald um insgesamt knapp 700 Hektar zugestimmt. Die Nationalparkverordnung wurde dafür entsprechend angepasst. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: "Seit mehr als 50 Jahren ist der Nationalpark Bayerischer Wald ein Aushängeschild für den Naturschutz. Das grüne Herz Niederbayerns ist ein Hotspot für die Artenvielfalt und ein Vorbild für sanften Tourismus. Diese herausragende Erfolgsgeschichte schreiben wir jetzt fort: Mit dem heutigen Beschluss des Landtags wird Deutschlands erster Nationalpark Deutschlands größter Waldnationalpark. Das ist ein großartiger Tag für den Naturschutz in Bayern. Das einzigartige Refugium für Tiere und Pflanzen bietet künftig noch mehr phantastische Naturerlebnisse. Davon profitieren auch die Menschen vor Ort: Die einmalige Landschaft des Nationalparks und seine Strahlkraft stärken die gesamte Region."

Anlässlich des Jubiläums "50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald" im Jahr 2020 wurde die Vergrößerung des Nationalparks Bayerischer Wald um rund 605 Hektar Staatswaldflächen im Bereich Mauth-Finsterau und in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Šumava in Tschechien sowie weitere Arrondierungsflächen von insgesamt rund 90 Hektar auf den Weg gebracht und auch vor Ort von Beginn an begrüßt. Der Nationalpark Bayerischer Wald hat damit eine neue Gesamtgröße von 24.945 Hektar. Auch die Regelungen zur Borkenkäferbekämpfung im bestehenden Nationalparkgebiet werden angepasst, so dass gemäß den internationalen Richtlinien 75 Prozent Naturzone ohne menschliche Eingriffe erreicht werden. Die Flächen im Nationalparkerweiterungsgebiet sind naturschutzfachlich sehr wertvoll. Sie sind Rückzugsraum für seltene Tierarten wie beispielsweise das Auerhuhn. Das geplante Erweiterungsgebiet umfasst mit dem Finsterauer Filz auch ein über vier Hektar großes Hochmoor. Die Flächen liegen an der Grenze zu Tschechien bei der Gemeinde Mauth. 98 Prozent der derzeitigen Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald sind Wälder. Zudem gibt es offene Hochmoore und ehemalige Bergweiden. Jährlich lockt der Nationalpark rund 1,3 Millionen Besucher an.

Um die Erweiterung des Nationalparks und die Neuregelung zur Borkenkäferbekämpfung zu verankern, wurde die Verordnung der Staatsregierung geändert. Nach dem Beschluss des Ministerrats im Februar haben der federführende Umweltausschuss und anschließend der Ausschuss für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Integration ebenfalls einstimmig ihre Zustimmung gegeben. Nach dem positiven Beschluss des Landtags kann die Verordnung nach ihrer Ausfertigung im Gesetz- und Verordnungsblatt veröffentlicht werden und in Kraft treten.

 

Weitere Infos zum Thema auf unserer Sonderseite "Infos zur Nationalpark-Erweiterung nahe Finsterau".

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