Die Borkenkäfer-Bilanz für 2023

In den Nationalpark-Managementzonen wurden 144.100 Festmeter mit Buchdruckern befallenes Fichtenholz aufgearbeitet

Eintrag Nr. 12/2024
Datum:


Gut 46 Prozent des angefallenen Borkenkäferholzes konnte als Totholz im Wald verbleiben – entweder streifenförmig entrindet oder dank des Einsatzes von Debarking Harvestern komplett entrindet.
Gut 46 Prozent des angefallenen Borkenkäferholzes konnte als Totholz im Wald verbleiben – entweder streifenförmig entrindet oder dank des Einsatzes von Debarking Harvestern komplett entrindet.

Grafische Darstellung des Borkenkäferholzeinschlag in den Jahren 2014 bis 2023.
Grafische Darstellung des Borkenkäferholzeinschlag in den Jahren 2014 bis 2023.

Grafenau/Scheuereck. Der Trend des Vorjahres setzte sich 2023 fort: So verzeichnete die Nationalparkverwaltung vor allem am Fuße des Großen Falkensteins eine angespannte Borkenkäfersituation in den Managementzonen am Rand des Schutzgebiets. Insgesamt wurden in der gesamten Managementzone des Nationalparks 144.100 Festmeter mit Buchdruckern befallenes Fichtenholz aufgearbeitet – also etwa zweieinhalb Mal so viel wie 2022, wo die Summe bei 59.600 Festmetern lag. Der Arbeitsschwerpunkt lag in den Dienststellen Scheuereck und Bayerisch Eisenstein.

Das spiegelt sich auch bei der regionalen Betrachtung der aufgearbeiteten Holzmenge wider. So registrierte der Nationalpark im Falkenstein–Rachel–Gebiet 114.400 Festmeter Borkenkäferholz in den Managementzonen. Im Jahr zuvor lag der Wert bei 38.700 Festmetern. Ein deutlich geringerer Anstieg der Holzmenge lässt sich im Rachel–Lusen–Gebiet bilanzieren, wo 2023 insgesamt 29.700 Festmeter aufgearbeitet wurden. 2022 waren es hier noch 20.900 Festmeter. Nur einmal lag die Gesamtmenge des aufgearbeiteten Holzes höher – und zwar 2010 mit 147.431 Festmetern. Damals wurde jedoch noch auf einem größeren Teil der Fläche eingegriffen, da der Naturzonenanteil noch bei rund 67 Prozent lag. Mittlerweile gilt auf 75 Prozent der Nationalparkfläche „Natur Natur sein lassen“.

Aufgrund ökologischer Vorteile versucht die Nationalparkverwaltung beim nötigen Management seit Jahren, den Anteil des im Wald verbleibenden Totholzes zu erhöhen. Das bietet nicht nur Lebensraum sondern auch Nahrungsgrundlage für hunderte zum Teil gefährdete Arten. Möglich ist dies, wenn die Rinde der mit Buchdruckern befallenen Fichten behandelt wird. Das geschieht zum einen manuell mit Waldarbeiter-Trupps, die die Fichtenstämme nach dem Fällen mittels speziellen Motorsägen-Aufsätzen streifenförmig entrinden, und zum anderen mittels Debarking Harvestern, bei denen nach der Fällung eine maschinelle Komplettentrindung folgt. Mit diesen beiden Methoden wurden 2023 jeweils hälftig insgesamt 66.500 Festmeter und somit rund 46 Prozent der gesamten Holzmenge für den Borkenkäfer brutuntauglich gemacht. Das Holz blieb anschließend im Wald liegen.

Zum Seitenanfang scrollen nach oben