Neues Projekt erfasst die "Flora des Böhmerwaldes"

Grenzüberschreitende Kooperation - Führungen durch das Pflanzenfreigelände

Pressemitteilung Nr. 71/2019

Datum: 22.07.2019

Cornelia Straubinger bei der Vegetationsaufnahme auf dem Schachten. Sie ist für das Projekt „Flora des Böhmerwaldes“ zuständig. (Christoph Heibl /Nationalpark Bayerischer Wald)

Cornelia Straubinger bei der Vegetationsaufnahme auf dem Schachten. Sie ist für das Projekt „Flora des Böhmerwaldes“ zuständig. (Christoph Heibl /Nationalpark Bayerischer Wald)

Grafenau / Neuschönau. Seit diesem Jahr läuft im Nationalpark Bayerischer Wald das Forschungsprojekt „Flora des Böhmerwaldes“. Dabei soll die Artenvielfalt der Pflanzen im biologisch einzigartigen Gebiet des Böhmerwaldes grenzübergreifend erforscht werden. Kooperationspartner sind der Nationalpark Šumava, die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns zusammen mit ihrem IT Centrum und der Lehrstuhl für Botanik der Südböhmischen Universität.

„Trotz langer Tradition der floristischen Erforschung dieser Region lag bisher noch keine Gesamterfassung für den Böhmerwald vor“, erklärt Cornelia Straubinger, beim Nationalpark Bayerischer Wald zuständig für das Projekt. Der Böhmerwald erstreckt sich über die beiden Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava hinaus, vom Gebiet des Großen Arbers bis in das österreichische Mühlviertel. Die jetzige Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Wissenschaftlern hat es sich zum Ziel gemacht, die bisherigen Daten zusammenzuführen und aufzuarbeiten sowie durch neue Kartierungen zu ergänzen. „Wir wollen erreichen, dass wir grenzüberschreitend die gleichen Methoden zur Bestandsaufnahme der Pflanzen verwenden.“

Flora des Böhmerwaldes weist viele Schätze auf

Generell weist die Flora des Böhmerwalds viele Schätze auf. Darunter sind Arten, deren Verbreitungsschwerpunkt für Deutschland im Bayerischen Wald liegen, wie die Berg-Soldanelle, der Österreichische Gämswurz oder der Riesel-Segge. Besonderheiten finden sich auch bei den Farnen und Bärlappen. Im Böhmerwald kommen sämtliche Flachbärlapparten Deutschlands vor. Auch die letzten Populationen der stark gefährdeten Vielteiligen Mondraute und des Böhmischen Enzians sind im Gebiet des Böhmerwaldes zu finden.

Was an dem Projekt außerdem spannend ist: Die Daten sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf einer eigens dafür eingerichteten Website in deutscher und tschechischer Sprache werden im Laufe des Projekts Verbreitungskarten und ökologische Informationen für die heimischen Pflanzen zur Verfügung gestellt (http://www.florasilvaegabretae.eu/). Finanziert wird das Projekt durch das Interreg-Programm.

Exkursionen zum Forschungsprojekt:  

Im Rahmen des Forschungsprojektes bietet der Nationalpark in Kürze zwei Exkursionen in die vielfältige Welt der heimischen Blüh- und Farnpflanzen an. Die beiden Führungen durch das Pflanzenfreigelände am Hans-Eisenmann-Haus im Nationalparkzentrum Lusen finden an zwei Samstagen, 27. Juli und 10. August, jeweils um 13 Uhr statt und dauern zwei bis drei Stunden. Treffpunkt ist der Eingangsbereich des Hans-Eisenmann-Hauses, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.

Bildunterschrift:
Cornelia Straubinger bei der Vegetationsaufnahme auf dem Schachten. Sie ist für das Projekt „Flora des Böhmerwaldes“ zuständig. (Christoph Heibl /Nationalpark Bayerischer Wald)

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