Reschbach kann auf 900 Metern wieder frei fließen

Renaturierung im Rahmen des LIFE+ Projekts: Mehr Dynamik, Strukturvielfalt und Durchgängigkeit

Pressemitteilung Nr. 99/2018

Datum: 07.09.2018

Mit Hilfe eines Baggers wurde das Flussbett des Reschbachs umgestaltet.  (Foto: Johannes Keim/Nationalpark Bayerischer Wald)

Mit Hilfe eines Baggers wurde das Flussbett des Reschbachs umgestaltet. (Foto: Johannes Keim/Nationalpark Bayerischer Wald)

Mauth/Hohenau. Die historische Holztrift hat bis in die heutige Zeit Spuren in der Region hinterlassen. Bäche wurden begradigt, Ufer wurden verbaut und künstliche Seen wurden geschaffen. All das hat negative Auswirkungen auf teils bedrohte Arten, die im oder am Wasser leben. Um für diese wieder bessere Bedingungen zu schaffen, hat der Nationalpark Bayerischer Wald jüngst 900 Meter des Reschbachs in den Gemeinden Mauth und Hohenau im Rahmen des LIFE+ Projekts renaturiert.  

 „Dabei geht es hauptsächlich um drei Punkte“, erklärt Projektbeauftragte Claudia Schmidt. „Zum einen gilt es die Dynamik des Gewässers wieder herzustellen.“ Das enge Korsett eines geradlinigen Verlaufs mit B’schlachthölzern an den Ufern wird umgeformt in ein natürliches Bachbett, dass sich durch die Landschaft schlängelt – ohne menschliche Verbauungen. „So wird auch das zweite Ziel erreicht, eine Erhöhung der Strukturvielfalt. Ausbuchtungen, Flach- und Tiefwasserzonen entstehen durch den Bachumbau.“ Der dritte Punkt zielt auf die Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Reschbachs ab. „Wir entfernen künstliche, für Fische unüberwindbare Querbauwerke, so dass etwa die gefährdete Mühlkoppe wieder ungehindert im Bach wandern kann.“  

Die aktuell durchgeführten Maßnahmen sorgen durch vereinzelte Entnahmen von Fichten am Ufer zudem dafür, dass eigentlich standorttypische Grauerlenbestände wieder heranwachsen können. Dieser Waldtypus ist besonders geschützt und im Bayerwald sehr selten.

 Bereits 2009 wurden 600 Meter Flussstrecke renaturiert. Nun kamen 900 weitere Meter hinzu. „Umsetzen konnten wir das nur, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben“, lobt Schmidt. Neben den Gemeinden waren dies der Denkmalschutz und die privaten Grundstückseigentümer auf der Ostseite des Reschbachs. Wichtige Partner waren auch der Landesbund für Vogelschutz und die Wildland-Stiftung Bayern: Sie stellten 250 Meter Bachufer an ihren Grundstücken für die Renaturierung zur Verfügung.

Bildunterschrift:
Mit Hilfe eines Baggers wurde das Flussbett des Reschbachs umgestaltet.  (Foto: Johannes Keim/Nationalpark Bayerischer Wald) 

Bilder zum Download gibt es unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de/aktuelles


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