Was ist eigentlich Natura 2000?

Gut besuchte Führung zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk

Pressemitteilung Nr. 84/2019

Datum: 10.09.2019

Direkt entlang der deutsch-tschechischen Grenze wurden die Führungsteilnehmer über die verschiedenen Schutzgebiete informiert. (Foto: Petra Jehl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Direkt entlang der deutsch-tschechischen Grenze wurden die Führungsteilnehmer über die verschiedenen Schutzgebiete informiert. (Foto: Petra Jehl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Finsterau. Fünf Stunden lang informierten sich am vergangenen Wochenende gut 20 interessierte Naturfans aus der Region über den Schutz der heimischen Landschaft. Die Gruppe wanderte ab Finsterau entlang des Reschbachs über den Siebensteinkopf nach Tschechien und über das Finsterauer Filz zurück. Im Fokus stand das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.

Zu diesem Verbund zählen nicht nur die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava, sondern auch das Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler in Österreich sowie die Moore bei Finsterau und Philippsreut. Doch was steckt eigentlich hinter dem sperrigen Begriff Natura 2000? Rupert Fartacek von der Böhmerwaldschule, Pavel Bečka, der grenzüberschreitend für beide Nationalparks arbeitet, und Elisabeth Frank vom Nationalpark Bayerischer Wald gingen dieser Frage auf den Grund.

So erfuhren die Wanderer, dass über 27.000 Gebiete in der Europäischen Union diesen besonderen Schutzstatus tragen. Ziel ist jeweils, besondere Lebensräume und Arten zu schützen. Aufgrund diesen Anspruchs hatten etwa die Bayerischen Staatsforsten das Finsterauer Filz renaturiert. Vom Erfolg dieser Maßnahme konnte sich die Gruppe vor Ort ein Bild machen. Außerdem erfuhren die Teilnehmer viel über den Schutz der Auerhühner, die in der Dreiländerregion einen der letzten Rückzugslebensräume in Mitteleuropa haben. Deswegen sei es wichtig, Touristen gerade im Winter in geregelten Bahnen durch die Natur zu lenken, damit auch die seltenen Vögel eine Chance auf ein Überleben haben, erklärten die Experten unisono.   

Die Führung war Teil eines aktuellen Bildungsprojekts. Unter dem Titel Grenzüberschreitende Umweltbildungsarbeit im Böhmerwald arbeiten dabei der Nationalpark Bayerischer Wald und die Böhmerwaldschule in Ulrichsberg (Oberösterreich) zusammen, um das Thema Natura 2000 bekannter zu machen. Als Interreg-Projekt wird es zum Großteil von der EU finanziert.

 

Bildunterschrift:
Direkt entlang der deutsch-tschechischen Grenze wurden die Führungsteilnehmer über die verschiedenen Schutzgebiete informiert. (Foto: Petra Jehl/Nationalpark Bayerischer Wald)


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