Außergewöhnlich spannende Pilzfunde

Jahresbilanz der Nationalparkforscher weist einige Erstfunde auf

Pressemitteilung Nr. 121/2017

Datum: 08.12.2017

Wurde bisher nie in Deutschland gesichtet: Dieser Helmling wurde nun 2017 am Ruckowitzschachten gefunden. (Foto: Lothar Krieglsteiner)

Wurde bisher nie in Deutschland gesichtet: Dieser Helmling wurde nun 2017 am Ruckowitzschachten gefunden. (Foto: Lothar Krieglsteiner)

Der Gelbe Kreiselblätterpilz wurde zuletzt 1975 in Franken entdeckt, bis zum Nationalparkfund in diesem Jahr. (Foto: Lothar Krieglsteiner)

Der Gelbe Kreiselblätterpilz wurde zuletzt 1975 in Franken entdeckt, bis zum Nationalparkfund in diesem Jahr. (Foto: Lothar Krieglsteiner)

Die Böhmische Tramete wurde 2017 im Nationalpark Bayerischer Wald nachgewiesen – erstmals in Bayern. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)

Die Böhmische Tramete wurde 2017 im Nationalpark Bayerischer Wald nachgewiesen – erstmals in Bayern. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)

Grafenau. Seit diesem Jahr wird den Pilzen im Bayerischen Wald noch intensiver hinterhergejagt. Schließlich hat sich das 2017 gestartete Projekt Funga des Böhmerwaldes der Pilzforschung und -kartierung verschrieben. Dabei stehen nicht nur die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava im Fokus, sondern das komplette Dreiländereck. Für das bayerische Nationalparkgebiet haben die Forscher nun eine erste Bilanz gezogen. Und die kann sich sehen lassen.

Insgesamt wurden heuer sechs Pilzarten erstmals in Bayern nachgewiesen. Zwei davon wurden zuvor  in ganz Deutschland noch nicht gesichtet. Für das Nationalparkgebiet gab es sogar über zehn Erstnachweise. „Das zeigt, welch hohe ökologische Qualität der Nationalpark aufweist“, resümieren die Nationalparkmykologen Claus Bässler und Peter Karasch.

Das von der EU finanzierte Interreg-Projekt Funga des Böhmerwaldes setzt verstärkt auf Bürgerbeteiligung. So konnte etwa nahe Altschönau die äußerst seltene Böhmische Tramete (Fibroporia bohemica) nachgewiesen werden – erstmals im Freistaat. Diese Art benötigt alte, von Forstnutzung ungestörte Habitate als Lebensraum. Auch die Wiederbeweidung des Ruckowitzschachtens nahe Zwieslerwaldhaus hat positive Effekte. So wurde dort der bislang nur aus Skandinavien bekannte Helmling (Mycena pasvikensis) erstmals in der Bundesrepublik entdeckt. Auch der in Deutschland als echte Rarität geltende Gelber Kreiselblätterpilz (Stereopsis vitellina) wurde erstmals im Nationalpark gefunden. Der dottergelbe Moosbewohner wurde zuletzt 1975 in Franken gesichtet.

Die Erstfunde im Überblick:
Erstfunde für Deutschland: Mycena pasvikensis (ein Helmling - bisher ohne speziellen deutschen Artnamen) und Lycoperdon rupicola (Felsenstäubling)
Erstfunde für Bayern: Antrodiella niemelaei (Weißfäulentramete), Mycena clavata (Dunkelblättriger Helmling), Cheilymenia megaspora (Großsporiger Mistborstling) und Fibroporia bohemica (Böhmische Tramete)
 

Bildunterschriften:
Bild 1:
Wurde bisher nie in Deutschland gesichtet: Dieser Helmling wurde nun 2017 am Ruckowitzschachten gefunden. (Foto: Lothar Krieglsteiner)
Bild 2: Der Gelbe Kreiselblätterpilz wurde zuletzt 1975 in Franken entdeckt, bis zum Nationalparkfund in diesem Jahr. (Foto: Lothar Krieglsteiner)
Bild 3: Die Böhmische Tramete wurde 2017 im Nationalpark Bayerischer Wald nachgewiesen – erstmals in Bayern. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)


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