Müll aus - Natur an

Nationalpark startet Kampagne zur Abfallvermeidung - Mitarbeiter machen bei Aktionstag den Anfang

Pressemitteilung Nr. 23/2018

Datum: 25.04.2018

Entlang öffentlicher Straßen fanden die Müllsammler des Nationalparks besonders viel Unrat. (Foto: Annette Nigl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Entlang öffentlicher Straßen fanden die Müllsammler des Nationalparks besonders viel Unrat. (Foto: Annette Nigl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Nur einer von vielen Müllbergen, den die Nationalparkmitarbeiter bei der Ramadama-Aktion  anhäuften. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Nur einer von vielen Müllbergen, den die Nationalparkmitarbeiter bei der Ramadama-Aktion anhäuften. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Das Infoplakat zur Müllkampagne. (Layout/Grafik: Annemarie Schmeller/Nationalpark Bayerischer Wald)

Das Infoplakat zur Müllkampagne. (Layout/Grafik: Annemarie Schmeller/Nationalpark Bayerischer Wald)

Neuschönau/Ludwigsthal. Über eine Million Besucher kommen jährlich in den Nationalpark Bayerischer Wald, um seine einmalige Natur zu genießen. Viele der hier lebenden Tiere, Pflanzen und Pilze sind nicht nur sehr selten, sondern auch sehr empfindlich. Daher ist es besonders wichtig, dass Müll jeglicher Art nicht leichtfertig im Wald entsorgt wird. Leider passiert das immer noch viel zu oft. Müll aus – Natur an lautet nun das Motto der neuen Kampagne zur Abfallvermeidung.

Vor allem vier Müllarten finden Nationalparkmitarbeiter in jüngster Vergangenheit vermehrt entlang der Wege im Großschutzgebiet: Zigarettenkippen, Verpackungsmüll, Hundekotbeutel und Papiertaschentücher.  „Vielen Besuchern ist nicht bewusst, welch negative Folgen Abfall in der Natur verursacht“, erklärt Nationalparkleiter Franz Leibl. „Daher klären wir unsere Gäste nun verstärkt darüber auf – etwa mit Plakaten und über die sozialen Medien.“

Wanderer erfahren so etwa, dass allein ein Zigarettenstummel 4000 Giftstoffe enthält. Landet dieser im Wasserkreislauf, macht er 50 Liter reines Bergwasser ungenießbar. Überraschend mag auch sein, dass es drei Jahre dauern kann, bis ein – mittlerweile mit chemischen Zusätzen beschichtetes – Papiertaschentuch verrottet. Hundekot liegt mindestens drei Monate im Wald, bis er sich zersetzt. Ist dieser noch dazu in einem Beutel verpackt, bleiben die tierischen Hinterlassenschaften noch viel länger in der Natur. Völlig resistent gegen schleichenden Abbau sind dagegen die meisten Verpackungsstoffe, wie Dosen, Alufolien oder Flaschen. Daher gilt: Bitte nehmen sie jeglichen Müll wieder mit!

Um Besucher für die Müllproblematik zu sensibilisieren, plant der Nationalpark spezielle Aktionen zu einzelnen Abfallarten durchzuführen. Offiziell gestartet ist die Kampagne derweil aber mit einem internen Termin. Diese Woche nahmen rund 80 Nationalparkmitarbeiter an einem Ramadama-Tag teil. Dabei wurde nicht nur entlang von Wanderwegen, sondern auch entlang von öffentlichen Straßen, die durch den Nationalpark führen, Müll gesammelt. Die Helfer tüteten allein hunderte Papiertaschentücher ein.  Zu den ungewöhnlicheren Funden gehörten Autobatterien, Benzinkanister, Bauschutt oder Scheinwerfer. „Es ist erstaunlich, wie viel Abfall bei so einer Aktion zusammenkommt“, resümiert Leibl. „Wir hoffen, dass wir aufgrund der startenden Kampagne das nächste Mal deutlich weniger Müll finden werden.“

 

Video zum Thema:
Auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz finden sie ein passendes Video zum Thema. Unter der Titel "Vermüllung der Landschaft (Littering) - Muss nicht sein..." wird darin in gut zwei Minuten beschrieben, warum Littering vermieden werde sollte und wie man seinen Abfall umweltschonend los wird.

 

Fragen rund um die Müllkampagne

Warum gibt’s keine Abfalleimer im Nationalpark?

Im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es bis auf sehr wenige Ausnahmen keine Abfalleimer. Dieses Konzept beruht auf der Erfahrung, dass Müll grundsätzlich mehr Müll generiert. Außerdem entstünden sonst unverhältnismäßig große Kosten für die Entsorgung. Auch aus ökologischer Sicht ist es nicht sinnvoll, gemischte Abfälle in Müllbehältern zu sammeln, da ein sortenreines Recycling so unmöglich wird. Wir bitten daher, keinen Müll im Gelände zurückzulassen. Auch Hundekotbeutel oder Taschentücher haben in der Natur nichts zu suchen. Helfen Sie mit, unseren wilden Wald sauber zu halten. Danke!

Kann ich Hundekotbeutel im Nationalpark entsorgen?

In drei Bereichen, die besonders stark frequentiert sind, bieten wir demnächst Dogstations an. Diese finden Sie bald in den Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein mit den Tier-Freigeländen. In den restlichen Bereichen des Nationalparks können wir vor allem aus logistischen Gründen keine Dogstations anbieten. Dort gilt daher: Bitte nehmen Sie gefüllte Hundekotbeutel mit und entsorgen diese zu Hause. Alternativ kann der Hundekot – ohne Beutel – etwas abseits der Wege im Wald verbleiben.

Mehr zum Thema Hundekot und Dogstations lesen Sie HIER.

Mehr zum Thema Zigarettenkippen lesen Sie HIER.


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