Nationalparkwacht ist ein bayerischer Exportschlager

Festakt zum 50. Geburtstag sowie buntes Fest rund um das Han-Eisenmann-Haus

Eintrag Nr. 27/2024
Datum:


Die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks feierten zusammen mit Leiterin Ursula Schuster (5.v.r.), Dr. Christian Barth, Amtschef des bayerischen Umweltministeriums (6.v.r), sowie zahlreichen Ehrengästen ihren 50. Geburtstag. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)
Die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks feierten zusammen mit Leiterin Ursula Schuster (5.v.r.), Dr. Christian Barth, Amtschef des bayerischen Umweltministeriums (6.v.r), sowie zahlreichen Ehrengästen ihren 50. Geburtstag. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Die Junior Ranger Paula Felgenhauer (v.l.), Rony Buchna, Dany Buchna und Sarah Schneider überreichten ihren Vorbildern eine Geburtstagstorte.
Die Junior Ranger Paula Felgenhauer (v.l.), Rony Buchna, Dany Buchna und Sarah Schneider überreichten ihren Vorbildern eine Geburtstagstorte.

Beim bunten Fest rund um das Hans-Eisenmann-Haus war viel geboten. Dies ließ sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster (r.) nicht entgehen und informierte sich bei allen Ständen, wie beispielsweise bei den Kollegen vom Nationalpark Wattenmeer.
Beim bunten Fest rund um das Hans-Eisenmann-Haus war viel geboten. Dies ließ sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster (r.) nicht entgehen und informierte sich bei allen Ständen, wie beispielsweise bei den Kollegen vom Nationalpark Wattenmeer.

Neuschönau. Ihren 50. Geburtstag haben die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks Bayerischer Wald gebührend gefeiert. Bei einem Festakt im Hans-Eisenmann-Haus, zu dem zahlreiche Ehrengäste geladen waren, wurde die unverzichtbare Arbeit der Nationalparkwacht gewürdigt. Am darauffolgenden Tag stand ein buntes Fest auf dem Programm, zu dem nicht nur die gesamte Region eingeladen war, sondern auch Rangerkollegen aus Deutschland, Tschechien, Dänemark und Rumänien.

Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald, erklärte beim Festakt in ihrer Begrüßung, dass sie selbst in ihrem ersten Jahr als Leiterin die Rangerinnen und Ranger als eine immer bereite und flexible Einheit kennengelernt habe. „Besonders schätze ich den Einsatz unserer Nationalparkwacht bei der Gebietsbetreuung und auch beim Junior Ranger Programm, bei dem jedes Jahr in den Pfingst- und Sommerferien Fünftklässler aus der Region unsere Waldwildnis kennenlernen.“ Ursula Schuster bedankte sich bei ihren Kolleginnen und Kollegen für das Engagement. „Sie sind ein unverzichtbarer Teil der Nationalparkverwaltung und für uns alle hier von unschätzbarem Wert.“

Sebastian Gruber, Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau, erklärte, dass man in der Region auf den gesamten Nationalpark sehr stolz sei. Heute stünden aber die Rangerinnen und Ranger im Mittelpunkt. „Sie sind die Botschafter des Nationalparks und stehen mit ihrem Gesicht und dem Namen, den sie auf der Brust tragen, für den Nationalpark.“ Die Arbeit sei nicht immer ganz einfach, es gehöre neben dem Fachwissen viel Fingerspitzengefühl dazu, um beispielsweise Regelübertretungen zu ahnden. „Was Sie machen, ist hoch aufzuhängen“, richtete sich Gruber an die Rangerinnen und Ranger. „Ich möchte Ihnen meinen Respekt, meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen.“

Einen Blick zurück in die Vergangenheit warf Alfons Schinabeck, Bürgermeister von Neuschönau. „Anfangs sind die Ranger nicht so gut weggekommen.“ An den Stammtischen hatte man die Befürchtung, dass man nicht mehr in den Wald dürfe, beispielsweise zum Schwammerl suchen. „Aber es ist ganz anders gekommen“, so Schinabeck. „Die Bürgerinnen und Bürger akzeptieren den Nationalpark, weil sie wissen, wie wertvoll und schützenswert die Natur ist, die wir haben. Deshalb sind unsere Rangerinnen und Ranger für unsere Heimat so wichtig.“

Wie hart die Arbeit als Ranger ist, wusste Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava zu berichten - er war selbst vor 45 Jahren als Ranger tätig. Heute, als Direktor des Nationalparks, seien die Nachbarn auf bayerischer Seite für ihn wichtige und unverzichtbar Partner. „Wir wollen unseren Nationalpark nach dem Vorbild des Nationalparks Bayerischer Wald ausbauen, was uns immer besser gelingt.“ Dies betreffe auch die Organisation der Rangerinnen und Ranger.

Dass der Nationalpark Bayerischer Wald nicht nur auf tschechischer Seite ein hohes Ansehen hat, sondern weltweit, erklärte Dr. Christian Barth, Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums, dem es oblag, die Festrede zu halten. „Wenn jemand so gute Arbeit macht wie unsere Rangerinnen und Ranger, dann bleibt das natürlich nicht lange unbemerkt.“ Viele Nationalparks auf der ganzen Welt holen sich Rat und Wissen von der Nationalparkwacht, die als Experten beispielsweise schon Rangerkollegen in Jamaica, El Salvador oder Albanien schulen durften. „Die Nationalparkwacht ist ein bayerischer Exportschlager“, so Barth, der seinen Dank nochmals explizit an die Rangerinnen und Ranger richtete. „Sie geben der Nationalparkverwaltung im Gelände ein Gesicht, sind Herz und Hand des Parks. Sie verhelfen Umwelt-, Natur- und Artenschutz zu Stärke. Sie vermitteln zwischen Mensch und Natur. Diese Arbeit kann man nicht hoch genug schätzen. Ich danke Ihnen für Ihr Herzblut und Ihr Engagement.“

Barth gratulierte aber nicht nur der Nationalparkwacht, sondern auch dem Nachwuchs. „In der Region wurden die Ranger bald so beliebt, dass ihnen Kinder und Jugendliche nacheiferten.“ So entstand 1998 das Junior Ranger Programm, 2004 wurde ein eigener Verein gegründet. „Das ist einzigartig in Europa, das ist wegweisend. Daher gelten meine Glückwünsche auch dem Junior Ranger Verein zum 20-jährigen Bestehen.“

Im Anschluss an die Reden bekamen die Gäste einen Videoclip zu sehen, in dem Ranger des Nationalparks ihre Aufgaben im Schutzgebiet vorstellten, darauf folgte eine Gesprächsrunde mit Wegbegleitern und Kooperationspartnern, die von Nationalparkmitarbeiterin Julia Reihofer moderiert wurde. Britta Schmidt, Sprecherin der AG Schutzgebietsbetreuung des Vereins Nationale Naturlandschaften, Urs Reif, President European Ranger Federation, und Alexander Muthmann, Vorsitzender des Vereins Junior Ranger, gratulierten nicht nur, sondern stellten ihre Organisationen sowie den jeweiligen Bezug zur Nationalparkwacht Bayerischer Wald vor. 

Doch was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? Besondere Mühe hatten sich die Junior Ranger gemacht, die Reinhold Gaisbauer, dem Leiter der Nationalparkwacht, eine Torte überreichten. Um der guten Zusammenarbeit ein Gesicht zu verleihen, überreichten die Ranger des Nationalparks Berchtesgaden eine Fotocollage ihres Teams mit den besten Wünschen für die Zukunft. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Sal in Acoustic aus Frauenau.

Gute Gespräche und Austauschmöglichkeiten boten sich schließlich beim bunten Fest rund um das Hans-Eisenmann-Haus am darauffolgenden Tag. Neben den Junior Rangern des Nationalparks Bayerischer Wald, der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald und dem Naturpark Bayerischer Wald waren auch Ranger und Junior Ranger aus den Nationalparken Niedersächsisches Wattenmeer, Kellerwald-Edersee, Harz und Berchtesgaden gekommen. Gemeinsam mit Kollegen aus dem Nationalpark Šumava, der Komune Frederikshavn in Dänemark und der Foundation Conservation Carpathia aus Rumänien hatten sie alle nicht nur Informationen über ihr jeweiliges Schutzgebiete im Gepäck, sondern auch zahlreiche Mitmachaktionen für große und kleine Nationalparkbesucher, wie der Bau von Fledermauskästen oder das Lösen von kniffligen Puzzles.

 

Bildunterschriften:

Bild 1: Die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks feierten zusammen mit Leiterin Ursula Schuster (5.v.r.), Dr. Christian Barth, Amtschef des bayerischen Umweltministeriums (6.v.r), sowie zahlreichen Ehrengästen ihren 50. Geburtstag. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Bild 2: Die Junior Ranger Paula Felgenhauer (v.l.), Rony Buchna, Dany Buchna und Sarah Schneider überreichten ihren Vorbildern eine Geburtstagstorte.

Bild 3: Beim bunten Fest rund um das Hans-Eisenmann-Haus war viel geboten. Dies ließ sich Nationalparkleiterin Ursula Schuster (r.) nicht entgehen und informierte sich bei allen Ständen, wie beispielsweise bei den Kollegen vom Nationalpark Wattenmeer.

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