Natur als kulturelle Aufgabe?

Die Themen des Symposiums werden derzeit noch virtuell weiterdiskutiert und abschließend in eine Publikation übersetzt.

 

Lindberger Schachten im Herbst - Foto: Christina Forster

 

Naturschutz und Philosophie im 21. Jahrhundert

Ein Symposium anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Nationalparks Bayerischer Wald

15. bis 17. September 2021 | Hans-Eisenmann-Haus, 94556 Neuschönau

 

Organisation

Marco Heurich (Grafenau), Bernhard Malkmus (Newcastle/Frankfurt), Konrad Ott (Kiel)

 

Programm


Programm-Download zum Symposium Naturschutz und Philosophie

 

 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

 

 

Hartmut Böhme (Berlin)

war 1977-92 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Universität Hamburg und ist Professor em. für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin; Gastprofessuren in den USA, Italien und Japan; Fellow u.a. am KWI Essen, IKKM Weimar, IFK Wien. Dekan der Philosophischen Fakultät III der HU-Berlin 2000-2002. Vielfach Leiter von DFG-Forschungsprojekten; Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Transformationen der Antike“ (bis 2012); Träger des Meyer-Struckmann-Preises 2006 und des Hans-Kilian-Preises 2011. Beirat der Stiftung Bauhaus Dessau 2006-2012. Mitglied im Beirat bzw. Vorstand des Forschungskollegs „Morphomata“ (Köln), der Aby-Warburg-Stiftung, des Neuen Berliner Kunstvereins n.b.k., des KWI Essen. Jüngere Buchveröffentlichungen: Natur und Figur. Goethe im Kontext. 2016 – Aussichten der Natur. 2016. – (mit Bernd Kordaß & Beate Slominski): Das Dentale. Faszination des oralen Systems in Wissenschaft und Kultur. Berlin u.a. 2015. – Fetishism and Culture. A different Theory of Modernity. 2014. – (mit U.C.A. Stephan, Werner Röcke): Contingentia. Transformationen des Zufalls. Berlin 2015.

Jan Dierks (Kiel)

studierte Landschaftsökologie und Naturschutz in Greifswald und Jakutsk und promovierte anschließend zu einem umweltethischen Thema. Nach acht Jahren Lehrtätigkeit im Bereich Umweltethik an den Universitäten Greifswald und Kiel kehrte er wieder zu seinen Naturschutzwurzeln zurück und leitet nunmehr das NABU-Besucherzentrum im Europäischen Storchendorf Rühstädt, Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. (Ab dem Wintersemester 2021/22 zudem Übernahme von Umweltethiklehre an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, HNEE.) Zu seinen Veröffentlichungen zählen Taking genes seriously – An interest-based approach to environmental ethics and biodiversity conservation (2014) und, als Mitherausgeber, Handbuch Umweltethik (2016; zusammen mit Konrad Ott und Lieske Voget-Kleschin). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den normativen Aspekten des Biodiversitätsschutzes und im praktischen Naturschutz (v.a. Arten- und Ökosystemschutz und nachhaltige Wildtiernutzung).

Martin Gorke (Greifswald)

ist Professor am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Seine Forschungsschwerpunkte sind Umweltethik, Begründungen des Naturschutzes, Zielkonflikte im Naturschutz, Theorie und Geschichte der Ökologie, Schutz von Biodiversität und Wildnis. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen Eigenwert der Natur. Ethische Begründung und Konsequenzen (Stuttgart 2018), Prozessschutz aus Sicht einer holistischen Ethik, in: Natur und Kultur 7(1), 2006: 88-107, The Death of Our Planet‘s Species. A Challenge to Ecology and Ethics. (Washington/DC 2003). Ihn interessieren am Naturschutz vor allem Fragen der Begründung und Motivierung sowie die Bewältigung von Zielkonflikten.

Wolfgang Haber (Freising)

Prof. em. der TU München ist Biologe und Landschaftsökologe und eine der prägenden Gestalten des Naturschautes im deutschsprachigen Raum.

Marco Heurich (Grafenau)

ist Professor für Wildtierökologie und Naturschutzbiologie und langjähriger Mitarbeiter des Nationalparks Bayerischer Wald.

Christian Illies (Bamberg)

ist Professor für Philosophie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Angela Kallhoff (Wien)

ist Univ.-Professorin für Ethik mit besonderer Berücksichtigung von Angewandter Ethik an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Ethik, Naturethik, Klima- und Pflanzenethik, Kriegsethik und politische Philosophie. Zu Ihren Buchpublikationen zählen "Prinzipien der Pflanzenethik. Die Bewertung pflanzlichen Lebens in Biologie und Philosophie" (2002/2021), "Climate Justice and Collective Action" (2021) und als Herausgeberin "Plant Ethics. Concepts and Applications" (2018) sowie “Nanotechnology: Regulation and Public Discourse” (2019). Ihr Interesse in der Naturethikdebatte gilt der Pflanzen- und Klimaethik. Insbesondere entwickelt sie mit Grundlagendebatten der praktischen Philosophie über kollektives Handeln, öffentliche Güter und Gerechtigkeit Theorien eines naturgerechten Zukunftshandelns.

Angelika Krebs (Basel)

hat seit 2001 den Basler Lehrstuhl für Ethik inne. Sie war Fellow am Stockholm Environment Institute, am Center for Human Values in Princeton und am Rachel-Carson-Center in München. Mit dem Wert der Natur befasste sie sich schon vor 30 Jahren in ihrer UNO-Studie Ethics of Nature. A Map (mit einem Vorwort von Bernard Williams). Andere Buchtitel sind: Naturethik, Arbeit und Liebe, Gleichheit oder Gerechtigkeit, Zwischen Ich und Du, Philosophy of Emotion und zuletzt Das Weltbild der Igel (erscheint im September im Basler Schwabe Verlag). Es ist vor allem die Schönheit der Natur, die sie fasziniert.

Bernhard Malkmus (Newcastle/Frankfurt)

ist Professor für Germanistik an der nordenglischen Newcastle University und war 2020-21 Humboldt Fellow an der Goethe-Universität Frankfurt. Er leitet die Anthropocene Research Group in Newcastle. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Naturästhetik, der Moderneforschung und der philosophisch-anthropologischen Auseinandersetzung mit dem Anthropozän. Siehe: https://www.ncl.ac.uk/sml/our-people/profile/bernhardmalkmus.html

Konrad Ott (Kiel)

ist Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Schwerpunkte seiner Forschung sind Diskurs- und Umweltethik, Gerechtigkeitstheorien, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Naturschutz. Zuvor lehrte und forschte er an den Universitäten in Greifswald, Zürich, Leipzig und Tübingen. Publikationen (Auswahl): Zur Dimension des Naturschutzes in einer Theorie starker Nachhaltigkeit (2015), Umweltethik zur Einführung (2010), Ott, K.; Döring, R. Theorie und Praxis starker Nachhaltigkeit (2008), Ipso Facto. Zur ethischen Begründung normativer Implikate wissenschaftlicher Praxis (1997).

Christina Pinsdorf (Bonn)

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE) der Universität Bonn. Ihr Forschungsschwerpunkte sind Ethik und Angewandte Ethik, insb. Natur- und Umweltethik, Tierethik, Ethik der Bioökonomie, Medizinethik, Naturphilosophie, Deutsche Romantik, Philosophie der Wildnis. Sie ist Verfasserin der Studie Lebensformen und Anerkennungsverhältnisse – Zur Ethik der belebten Natur. Berlin 2016. Am Thema Naturschutz interessiert sie insbesondere die naturphilosophische Erörterung des Mensch-Natur-Verhältnisses, die Begründbarkeit des moralischen Status der nicht-humanen Natur sowie das Potenzial für ethisch gebotene Revisionen des menschlichen Umgangs mit Natur im Anthropozän.

Thomas Potthast (Tübingen)

Biologe und Philosoph, ist Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften und Leiter des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen; er forscht und lehrt zu Natur- und Bioethik, Naturphilosophie, Nachhaltiger Entwicklung sowie zu philosophischen und historischen Dimensionen der Lebenswissenschaften und des Naturschutzes. Veröff.: Naturschutzethik (Baden-Baden 1999, mit Uta Eser); Die Evolution und der Naturschutz (Frankfurt/NewYork 1999); Naturphilosophie (Tübingen 22020; hg. mit Thomas Kirchhoff et al.) Humanökologie (Heidelberg 2021, mit Bernd Herrmann und Bernhard Glaeser). Naturschutz fasziniert mich in seiner Hybridität von Wissenschaften, Moral und Gesellschaftspolitik; ehrenamtliche Tätigkeiten, u.a. als Präsident von EuroNatur – Stiftung Europäisches Naturerbe

Hartmut Rosa (Jena)

ist seit 2005 Professor für Allgemeine und theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und seit 2013 Direktor des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt. Davor lehrte er u.a. an den Universitäten in Mannheim, Duisburg-Essen, Augsburg und an der New School for Social Research in New York, und er war Gastprofessor an der FMSH/EHESS in Paris. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Identität und kulturelle Praxis (1998), Beschleunigung (2005), Resonanz (2016) und Unverfügbarkeit (2018). Seine Forschungsschwerpunkte sind Zeitsoziologie und Theorien der Moderne; Soziologie der Weltbeziehung und Resonanztheorie; Kritische Theorie und Soziologie des Eigentums. Zum Thema unserer Tagung: „Naturschutz heißt für mich nicht, wichtige Ressourcen für die Zukunft zu erhalten, sondern die Natur als Resonanzsphäre zu bewahren. Menschen brauchen ein antwortendes, eigensinniges Gegenüber, das als eine eigenständige Wertquelle erfahren wird und mit dem sie in einem Antwortverhältnis stehen."

Georg Toepfer (Berlin)

ist Koleiter des Programmbereichs Lebenswissen am Berliner Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL). Er studierte Biologie in Würzburg und Buenos Aires, schloss das Biologiestudium mit einem Diplom ab und wurde an der Universität Hamburg im Fach Philosophie promoviert, in dem er sich an der Universität Bamberg auch habilitierte. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und Philosophie der Lebenswissenschaften sowie die kulturellen Bezüge und begrifflichen Übertragungen des biologischen Wissens. Wichtigste Publikation: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe (3 Bde., Stuttgart 2011). Zuletzt hat er zusammen mit Stascha Rohmer herausgegeben: Anthropozän – Klimawandel – Biodiversität. Transdisziplinäre Perspektiven auf das gewandelte Verhältnis von Mensch und Natur (Freiburg im Breisgau 2021).

Christina von Haaren (Hannover)

ist Professorin für Landschaftsplanung und Naturschutz am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover. Die Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit liegen in folgenden Bereichen: Entwicklung von planungsrelevanten Methoden zur Erfassung und Bewertung von Ökosystemleitungen und Biodiversität sowie der Einsatz dieser Methoden in den verschiedensten planungsrelevanten Einsatzfeldern wie die Modellierung und Bewertung von Biodiversität, Landschaftsästhetik, erneuerbaren Energien oder Wasserverteilung unter Berücksichtigung der Biodiversität. Eine wichtige Frage dabei ist: Welche Werte liegen den Bewertung und Priorisierungen in der Planung zu Grunde und wie werden Entscheidungen über Ziele und Maßnahmen auf der Umsetzungsebene begründet? Wichtige Publikationen: „Leitbilder oder Leitprinzipien?“ Garten + Landschaft 101/2 (1991): 29-34; mit Wiehe J, Thiele J, Walter A, Hashemifarzad A, Zum Hingst J: „Nothing to regret: Reconciling renewable energies with human wellbeing and nature in the German Energy Transition.“ Int J Energy Res. 2021, 45:745–758; mit Anna Schlattmann und Na'ama Teschner: „Who may use scarce water? An expedition into the normative basis of sustainable decision-making norms for sustainable water use.“ Water Policy 23/3 (2021): 556–580.

Markus Vogt (München)

geb. 1962 in Freiburg i.Br., Studium der Theologie und Philosophie in München, Jerusalem und Luzern; seit 2007 Ordinarius für Christlicher Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU. Forschungsschwerpunkte: Sozialphilosophische und theologische Grundlagen der Ethik, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Wirtschaftsethik/Gerechtigkeitstheorien, Politische Ethik/Friedensethik. Publikationen (Auswahl): Christlicher Umweltethik (2021); Ethik des Wissens (2019); Wandel als Chance oder Katastrophe (2018); Die Welt im Anthropozän (2016, Hg.); Prinzip Nachhaltigkeit (2009, 3. Aufl. 2013, russ. 2015)

Lambert Wiesing (Jena)

geb. 1963, Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie in Münster. Seit 2001 Professor für Bildtheorie und Phänomenologie an der Universität Jena. 2005 bis 2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Gastprofessuren an den Universitäten in Wien, in Oxford und am Dartmouth College. Seit 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung. Eine Auswahl der Monografien: Artifizielle Präsenz. Studien zur Philosophie des Bildes (Frankfurt am Main 2005); Das Mich der Wahrnehmung. Eine Autopsie (Frankfurt am Main 2009); Ich für mich. Phänomenologie des Selbstbewusstseins (Berlin 2020).

 

Gruppenfoto der Teilnehmer am Symposium - Foto: Achim Klein

 

 

 

Unterstützt durch:

 

Logo - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Logo - Nationalpark Bayerischer Wald

 

 

 

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